Therapeutische Leistungen
Hier finden Sie eine Übersicht zu meinen therapeutischen Schwerpunktthemen sowie Methoden und Ansätzen, die ich in meiner täglichen Arbeit anwende.
Störungs- und Problembereiche
Auf diese Themenbereiche und Erkrankungen lege ich einen besonderen Fokus in meiner therapeutischen Arbeit
Depressive Erkrankungen
Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, fehlender Antrieb
Depressive Erkrankungen sind weit mehr als nur ein Gefühl von Traurigkeit ist. Sie können wie ein dichter Nebel sein, der die Farben des Lebens verdunkelt. Menschen mit Depressionen erleben oft eine anhaltende Niedergeschlagenheit, verlieren das Interesse an Aktivitäten, die ihnen einst Freude bereiteten, und spüren einen deutlichen Mangel an Antrieb. Dies kann begleitet sein von tiefgreifender Erschöpfung, Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und einem Gefühl der Hoffnungs- oder Sinnlosigkeit.
Diese Symptome der Depression haben einen starken Einfluss auf den Alltag und die zwischenmenschlichen Beziehungen. Alltägliche Aufgaben können kaum noch bewältigt werden, oder nur unter enormer Kraftanstrengung. Gleichzeitig besteht oft das Gefühl, sich "ins Schneckenhaus" zurückzuziehen und Verabredungen mit Menschen, die uns sonst guttun, abzusagen. Andere Menschen erleben wiederum, dass sie besonders schnell gereizt sind, eine "kurze Hutschnur" haben und häufiger in Streit und Konflikte mit anderen Mesnschen geraten.
Die Gründe für eine Depression sind vielfältig und reichen von genetischen Faktoren über biologische Aspekte bis hin zu belastenden Lebensereignissen und anhaltendem Stress.
Durch eine Psychotherapie können betroffene Menschen lernen, mit den Symptomen der Depression umzugehen und hilfreiche Strategien anwenden, um diese zu reduzieren. Die Verhaltenstherapie legt dabei besonderen Wert auf die Veränderung von Gedankenmustern und Verhaltensweisen, die die Entstehung einer Depression begünstigen. Betroffene können so durch konkrete Strategien lernen, das Wiederauftreten von depressiven Symptomen früh genug zu erkennen und gegenzulenken, um erneute depressive Phasen zu vermeiden.
Angststörungen
Soziale Ängste, Panik, Ängste vor bestimmten Situationen oder Dingen
Angststörungen umfassen eine Gruppe psychischer Erkrankungen, die durch intensive und oftmals übermäßige Angst- oder Furchtreaktionen charakterisiert sind. Diese Ängste können sich auf eine Vielzahl von Situationen oder Objekten beziehen. So können manche Menschen extreme Angst in sozialen Situationen wie bei Prüfungen, öffentlichen Reden oder beim Ansprechen Unbekannter erleben. Andere haben vielleicht spezifische Ängste vor bestimmten Tieren, Höhen, engen Räumen oder natürlichen Phänomenen wie Gewittern. In einigen Fällen können auch Panikattacken auftreten, die ganz plötzlich und ohne offensichtlichen Auslöser entstehen. Zu den körperlichen Symptomen einer Angststörung gehören oft Herzklopfen, starkes Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Schwindelgefühle oder ein Engegefühl in der Brust.
Diese Störungen können sich stark auf das tägliche Leben auswirken: Betroffene vermeiden häufig Situationen oder Aktivitäten, die ihre Angst auslösen oder verstärken, was zu einem Rückzug aus dem sozialen Leben führen kann und dazu, dass der Lebens- und Handlungsspielraums insgesamt stark eingeschränkt werden kann.
Die Ursachen für Angststörungen sind vielfältig und können genetische, biologische, psychologische und soziale Faktoren beinhalten.
Verhaltenstherapie ist eine Behandlungsmethode, die sich in zahlreichen Studien als besonders wirksam bei Angststörungen gezeigt hat. Sie zielt darauf ab, Gedanken- und Verhaltensmuster zu verändern und es Betroffenen zu ermöglichen, ihrer Angst zu begegnen und ihr vermeidendes Verhalten abzubauen.
Zwangsstörungen
Zwanghaftes Wiederholen von Handlungen oder Gedanken
Zwangsstörungen sind eine Art psychischer Erkrankung, bei der Menschen bestimmte Gedanken oder Handlungen erleben, die sie immer wieder wiederholen müssen und die sie nicht einfach stoppen können. Diese Zwänge können sich in verschiedenen Formen zeigen, wie zum Beispiel dem ständigen Waschen der Hände, dem wiederholten Überprüfen, ob Türen abgeschlossen oder Geräte ausgeschaltet sind, oder auch sehr belastenden Gedanken, die immer wiederkehren.
Menschen mit Zwangsstörungen sind sich oft der Irrationalität ihrer Zwänge bewusst, schaffen es aber trotzdem nicht, sie zu kontrollieren. Diese Zwänge können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, da sie viel Zeit in Anspruch nehmen und häufig mit viel Angst und Stress verbunden sind. Auch Angehörige können in die Zwänge eingebunden werden, zum Beispiel, indem sie dazu aufgefordert werden, sich ebenfalls bestimmten Regeln der Hygiene oder von kontrollierendem Verhalten zu fügen. Das kann zu Konflikten führen oder dem Gefühl, nicht verstanden und ernst genommen zu werden, wenn die Mitmenschen sich weigern, ihr Verhalten an die Ansprüche der Betroffenen anzupassen.
Die Ursachen von Zwangsstörungen sind komplex und noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurologischen und psychologischen Faktoren eine Rolle spielt.
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Ein häufiger und bewährter Ansatz zur Behandlung von Zwangsstörungen ist die Verhaltenstherapie. Diese Methode konzentriert sich darauf, die Denk- und Verhaltensmuster zu verändern, die den Zwängen zugrunde liegen. Betroffen lernen dabei beispielsweise, welche Ängste sich hinter den Zwangshandlungen oder -Gedanken stecken, und wie sie sich Stück für Stück mit diesen konfrontieren können.
"Burnout", Anpassungsstörungen
Gefühl der ständigen Erschöpfung und des Ausgebrannt-seins,
Belastungen durch herausfordernde Lebenssituationen
Burnout-Syndrom
Das Burnout-Syndrom beschreibt einen Zustand, in dem Betroffene sich körperlich, emotional und geistig völlig erschöpft fühlen. Dieser Zustand entsteht meist durch lang anhaltenden Stress, sei es bei der Arbeit oder im privaten Bereich, beispielsweise bei der Fürsorge als Elternteil oder pflegende:r Angehörige:r. Ein "Burnout" entsteht, wenn über lange Zeit zu viel Stress besteht, ohne eine Möglichkeit, sich zu erholen.
Die Anzeichen vom Burnout-Syndrom sind vielfältig. Viele Betroffene fühlen sich vor allem ständig müde und erschöpft. Die Stimmung schwankt oder man reagiert leichter gereizt als sonst. Andere Menschen berichten davon, dass ihre Motivation sinkt und es Ihnen schwerer fällt, Aufgaben zu erledigen. Auch die Arbeitsleistung, ob bei der Arbeit oder Zuhause, kann abnehmen. Oft ziehen sich Menschen mit Burnout von sozialen Aktivitäten zurück und fühlen sich isoliert. Schlafprobleme, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden können ebenfalls auftreten. Viele Betroffene erleben auch ein verringertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Sie erleben oft Gedanken wie: "Ich schaffe das alles nicht mehr!" oder "Ich bin nutzlos, ich kann nichts!"Burnout kann sich auf das Berufsleben, das Familienleben und soziale Kontakte auswirken. Es erhöht auch das Risiko für das Auftreten psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.
Obwohl das Burnout-Syndrom häufig in der Alltagssprache genutzt wird, ist es keine offiziell anerkannte Erkrankung nach dem internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten. Häufig steckt hinter einem vermeintlichen "Burnout" jedoch auch eine psychische Erkrankung. Daher ist eine besonders ausgiebige diagnostische Einordnung zum Start der Psychotherapie besonders wichtig. In einigen Fällen besteht zum Beispiel eine sogenannte "Anpassungsstörung":
Anpassungsstörung
Eine Anpassungsstörung tritt häufig dann auf, wenn Betroffene besondere, neue oder herausfordernde Lebenssituationen erleben, wenn sich etwas an der aktuellen Situation verändert hat. Das kann zum Beispiel der Verlust eines Arbeitsplatzes, eine Trennung, ein Umzug oder auch positive Ereignisse wie die Geburt eines Kindes oder eine Hochzeit sein. Auch langsame und langandauernde Veränderungen wie Umstrukturierungen am Arbeitsplatz, Veränderungen in der Familienkonstellation oder andere Änderungen im üblichen Tagesablauf können zu einer Anpassungsstörung führen.
All diese Veränderungen haben gemein, dass sie von Betroffenen sehr viel Anpassung verlangen, was zu einer Überlastung und Herausforderung führen kann.
Eine Anpassungsstörung kann sich durch sehr ähnliche Anzeichen wie ein Burnout-Syndrom zeigen, zum Beispiel Traurigkeit, erhöhte Ängstlichkeit, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit oder einen niedrigen Selbstwert. Besteht eine Anpassungsstörung, ist ein frühzeitiges Eingreifen besonders wichtig, um das Risiko für weitere psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen zu verringern.
Mit professioneller Unterstützung können Betroffene bewusster wahrnehmen, welche Belastungen sie erleben, diese Belastungen einordnen und eventuell reduzieren, oder ihnen mit neuen Strategien zu begegnen, um besser mit ihnen umgehen zu können.
(Lebens-)Krisen
Unklarheit bzgl. Beruf, Partnerschaft, persönlicher Entwicklung und Identität
Lebenskrisen sind intensive, oft unerwartete Ereignisse oder Veränderungen, die für viele Menschen eine enorme Belastung darstellen. Sie können durch verschiedene Situationen wie den Verlust eines geliebten Menschen durch Trennung oder Tod, berufliche Veränderungen wie den Verlust eines Arbeitsplatzes oder gesundheitliche Probleme entstehen. In der heutigen Zeit können auch globale Ereignisse wie Krieg oder der Klimawandel persönliche Krisen auslösen. Während einer Krise fühlen sich viele Menschen überwältigt von Trauer, Angst oder Wut, gleichzeitig aber auch unsicher, ohnmächtig oder verloren. Gleichzeitig stellt sich in Krisen oft die Frage nach einer (Neu-)Orientierung, und dem Versuch, einen neuen Weg in unserem Leben zu finden. Ganz fundamentale Fragen über uns selbst und unsere Werte im Leben können aufgeworfen werden.
Das Ziel einer Psychotherapie in solchen Krisen ist zweifach. Einerseits kann sie helfen zu erkennen, ob vorbestehende psychische Erkrankungen und Belastungen zur Intensität oder dem Entstehen der Krise beigetragen haben. Andererseits kann die Therapie aufdecken, ob die Krise zu psychischen Erkrankungen geführt hat, wie beispielsweise Depressionen oder Angsterkrankungen. Das ist entscheidend, damit die richtigen therapeutischen Ansätze und Behandlungsstrategien gewählt werden können.
Liegt eine psychische Erkrankung vor, geht es in der Psychotherapie darum, die Krise zu verstehen, emotionale Reaktionen zu bearbeiten und neue, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ziel ist es, nicht nur die unmittelbare Krise zu bewältigen, sondern auch zu erkennen, wie sie das persönliche Wohlbefinden beeinflusst hat und wie man in Zukunft widerständiger gegenüber ähnlichen Herausforderungen werden kann.
Besteht neben der Krise keine psychische Erkrankung, kann die Weiterleitung an andere Angebote sinnvoll sein, beispielsweise an spezialisierte Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder andere niedrigschwellige Angebote, durch die Betroffene die Krise bearbeiten und einen neuen Weg im Leben finden können.
Interaktionelle Schwierigkeiten
Probleme in Beziehungen, Herausforderungen im Umgang mit anderen Menschen
Interaktionelle Schwierigkeiten beziehen sich auf Probleme in der Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen kommunizieren und interagieren. Diese Herausforderungen können in allen Arten von Beziehungen auftreten – sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, mit Freunden oder in romantischen Beziehungen. Sie zeigen sich oft durch ein Gefühl der Unbehaglichkeit oder Unsicherheit in Beziehungen, oder durch häufige Konflikte und Kontaktabbrüche.
Die Ursachen für interaktionelle Schwierigkeiten können ganz unterschiedlich sein. Manchmal sind es vorübergehende, besonders stressige Lebenssituationen, die uns belasten und sich auf unser Verhalten gegenüber anderen Menschen auswirken. In anderen Fällen können diese Schwierigkeiten in alten Mustern liegen, die unsere Beziehungen in negativer Weise beeinflussen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von "Persönlichkeitsstörungen". Anders als der Begriff vermuten lässt, ist hierbei jedoch nicht die "Persönlichkeit" einer Person gestört. Vielmehr bezeichnet der Begriff tief verwurzelte, anhaltende Muster von Verhalten, Wahrnehmung, und Denken über sich selbst und andere, die in bestimmten Situationen aktiv werden und zu Konflikten oder Missverständnissen mit anderen Menschen führen können.
Es kann zum Beispiel sein, dass wir Schwierigkeiten damit haben, unsere eigenen Gefühle zu erkennen, sie anderen mitzuteilen oder angemessen mit diesen Gefühlen umzugehen. Andere Menschen können wiederum Probleme damit erleben, sich in andere einzufühlen und zu verstehen, was hinter dem Verhalten anderer Menschen steckt. Das kann zu unklarer Kommunikation, Problemen beim Interpretieren anderer Menschen und damit zu Missverständnissen führen, was wiederum Frustration und emotionale Spannungen hervorrufen kann.
Wenn Betroffene feststellen, dass sie immer wieder in Schwierigkeiten mit anderen Menschen geraten und es Ihnen schwerfällt, diese alleine zu lösen, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Psychotherapie kann den Gründen für diese Schwierigkeiten auf den Grund gegangen werden. Sind diese Gründe verstanden, können angepasste Strategien und Übungen ausprobiert werden, um beispielsweise die Kommunikation zu verbessern, die Gründe hinter dem eigenen Verhalten besser zu verstehen und zwischenmenschlichen Beziehungen insgesamt zu stärken.
Meine therapeutischen Ansätze
In meiner Arbeit kombiniere ich unterschiedliche Methoden und therapeutische Übungen, je nach Bedarf und Präferenz der Patient:innen
Kognitive Verhaltenstherapie
Eine wertvolle Grundlage: das Zusammenspiel von Gedanken, Gefühlen und Verhalten
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die auf dem Verständnis basiert, dass Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eng miteinander verbunden sind. Sie vereint Elemente der Verhaltenstherapie mit denen der kognitiven Therapie.
Die Verhaltenstherapie konzentriert sich darauf, wie wir bestimmte Verhaltensmuster gelernt haben und wie sie verändert werden können. Es geht darum, altes Verhalten, das früher vielleicht einmal hilfreich war, jetzt aber zu Problemen führt, zu erkennen und es durch neues, hilfreicheres Verhalten zu ersetzen. Das geschieht oft durch ganz praktische Übungen und das Erlernen neuer Fähigkeiten und Strategien, die Ihnen dabei helfen können, anders auf Situationen zu reagieren, die Ihnen bisher Schwierigkeiten bereitet haben.
Die kognitive Therapie schaut auf die Gedanken, die Ihren Gefühlen und Verhaltensweisen zugrunde liegen. Die Grundidee ist, dass wir Gedanken und Überzeugungen mit uns tragen, die schädlich sind und belastende Gefühle sowie schädliches Verhalten hervorrufen. Ziel ist es, zu verstehen, wie solche besonders negativen, verzerrten oder selbstschädigenden Überzeugungen entstanden sind, um daraus entstehende Gedanken im Alltag zu hinterfragen und durch realistischere und hilfreichere Gedanken und Überzeugungen zu ersetzen.
In der Kognitiven Verhaltenstherapie kombinieren wir diese beiden Ansätze. Wir arbeiten daran, Ihre Gedanken und Überzeugungen zu verstehen und zu verändern sowie gleichzeitig neue Verhaltensweisen zu entwickeln, mit denen Sie Herausforderungen und Belastungen im Leben besser entgegentreten können.
Darüber hinaus wende ich in meiner Arbeit die sogenannte "dritte Welle'"der Verhaltenstherapie an. Diese neueste Entwicklung umfasst Ansätze, die über die traditionelle KVT hinausgehen und einen besonderen Schwerpunkt auf Aspekte wie Emotionen, Achtsamkeit, Akzeptanz und die Beziehung zum eigenen Selbst legen. Das kann dabei helfen, sich von inneren Kämpfen zu lösen und stattdessen mehr Energie auf das zu richten, was im Leben wirklich wichtig ist. Es geht es also nicht nur darum, Probleme zu direkt zu "lösen", sondern auch darum, eine tiefere Verbindung zu sich selbst zu entwickeln und ein sinnvolles Leben im Einklang mit den eigenen persönlichen Werten zu führen.
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist insgesamt eine aktive, strukturierte und zielorientierte Therapieform, die Ihnen konkrete Werkzeuge an die Hand gibt, um Ihr Wohlbefinden zu verbessern. Sie hat sich in zahlreichen Studien der letzten Jahrzehnte bei der Behandlung von einer Vielzahl von Problemen wie Angststörungen, Depressionen und Zwangsstörungen als sehr wirksam erwiesen.
Cognitive behavioral analysis system of psychotherapy (CBASP)
Ein Ansatz für chronische Depression und zwischenmenschliche Probleme
CBASP, das für "Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy" steht, ist eine spezielle Form der Psychotherapie, die gezielt für die Behandlung von chronischen Depressionen entwickelt wurde. Diese Therapieform integriert verschiedene Ansätze, unter anderem aus der Verhaltenstherapie und psychodynamischen Ansätzen (aus der Psychoanalyse und Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie). Ein Kernaspekt von CBASP ist die Annahme, dass Menschen mit chronischer Depression oft eine Entfremdung von ihrer Umwelt erleben, was ihre Fähigkeit, einschränkt, das eigene zwischenmenschliche Handeln sowie die Konsequenzen dieses Handelns wahrzunehmen und einzuordnen. Man geht in diesem Ansatz davon aus, dass belastende Erfahrungen und traumatische Erlebnisse in der Kindheit zu solchen Einschränkungen führen können, beispielsweise wenn das Aufwachsen von Gewalt, Vernachlässigung oder großer Unsicherheit geprägt ist.
Eine CBASP-Behandlung zielt darauf ab, dass Menschen wieder mehr Verbindung zu ihrer Umwelt aufbauen, Situationen zwischen sich und anderen Menschen realistischer einschätzen können und wieder erleben, wie sich ihr Verhalten auf ihre Umwelt und andere Menschen auswirkt. Der Schwerpunkt liegt darauf, alte Gedankenmuster zu durchbrechen, die von früheren traumatischen und belastenden Erlebnissen verzerrt werden und die gegenwärtigen Einschätzungen trüben. Außerdem soll es Betroffenen helfen, Beziehungen authentischer zu gestalten und eine hilfreiche und offene Kommunikation aufzubauen.
Dazu werden zum Beispiel aktuelle schwierige Situationen mit anderen Menschen ausgiebig besprochen, Gedankengänge und Verhaltensweisen sowie die Konsequenzen dieser analysiert und bewertet. Anschließend werden Alternativen entwickelt und eingeübt, zum Beispiel durch Rollenspiele in der Therapie oder Verhaltensexperimente im Alltag.
Achtsamkeitsbasierte Methoden
Das beobachtende und neugierige Wahrnehmen des Hier-und-Jetzt
In meiner Praxis lege ich großen Wert auf die Integration achtsamkeitsbasierter Methoden. Achtsamkeit, eine Praxis, die ihre Wurzeln in traditionellen meditativen Disziplinen hat, insbesondere im Buddhismus, ist eine Technik, die das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment fördert. Sie lehrt uns, unsere Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen mit einem distanzierteren, offenen und nicht wertenden Bewusstsein zu beobachten.
Die Kombination von Verhaltenstherapie und achtsamkeitsbasierten Methoden ist darauf ausgerichtet, Sie dabei zu unterstützen, bewusster im Hier und Jetzt zu leben und dabei eine wertfreie Perspektive auf Ihre inneren Erlebnisse zu entwickeln. Dies beinhaltet das Erlernen, wie man achtsam seine Gedanken und Gefühle betrachtet, ohne von ihnen überwältigt zu werden.
In meiner therapeutischen Arbeit kann es also sein, dass ich Sie (natürlich nach vorheriger Absprache und Erklärung) durch Achtsamkeitsübungen wie Atemtechniken, Body-Scans und achtsamem Essen führe. Diese Übungen dienen dazu, Ihre Aufmerksamkeit gezielt auf den gegenwärtigen Moment zu lenken - sie können so zum Beispiel dabei helfen, Grübeln über die Vergangenheit, Sorgen über die Zukunft loszulassen, oder sich ganz auf einen schönen oder genussvollen Moment im Hier und Jetzt einzulassen.
In meiner Praxis unterstütze ich Sie dabei, Achtsamkeit als Werkzeug zu nutzen, um mehr innere Ruhe und Klarheit zu erreichen, die Ihnen dabei helfen können, die Herausforderungen des Lebens besser zu bewältigen.
Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)
Unsere Werte im Leben führen uns zu den wertvollsten Zielen
In meiner therapeutischen Arbeit setze ich die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ein, eine Form der Psychotherapie, die sich besonders auf die Akzeptanz von schwierigen Gefühlen und Gedanken konzentriert. Ziel der ACT ist es, Sie dabei zu unterstützen, Ihre inneren Erlebnisse anzunehmen statt gegen sie zu kämpfen. Dabei liegt der Fokus darauf, positive Verhaltensänderungen zu fördern, die im Einklang mit Ihren persönlichen Werten und Zielen stehen.
Im Rahmen der ACT-Arbeit geht es darum, flexibler im Umgang mit unangenehmen Gefühlen und Gedanken zu werden. Statt sich von diesen überwältigen zu lassen, lernen Sie, Ihre Gedanken und Emotionen bewusster und achtsamer wahrzunehmen. Dies bedeutet, Ihre Erfahrungen im gegenwärtigen Moment zu akzeptieren und wertzuschätzen, ohne von ihnen beherrscht zu werden.
Ein wesentlicher Bestandteil der ACT ist das Erlernen von Achtsamkeitstechniken. Diese helfen Ihnen, im Hier und Jetzt zu leben und dabei Entscheidungen und Handlungen an dem auszurichten, was Ihnen wirklich wichtig ist. Es geht darum, Ihr Leben in Übereinstimmung mit Ihren Werten und Zielen zu gestalten, frei von Einschränkungen, die durch den Kampf mit belastenden Gedanken und Gefühlen entstehen.
Ich wende die ACT bei einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen an, darunter Angststörungen, Depressionen oder chronische Schmerzen. In unserer gemeinsamen Arbeit in der ACT-Therapie streben wir danach, Ihr Leben so zu gestalten, dass es Ihren wahren Werten entspricht und Ihnen ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Selbstbestimmung vermittelt.
Schematherapie
In einen Dialog mit sich und den unterschiedlichen Anteilen im "Ich" treten
In meiner therapeutischen Arbeit wende ich Elemente der Schematherapie an. Dabei handelt es sich um einen therapeutischen Ansatz, der von Jeffrey E. Young entwickelt wurde.
Dieser Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass bestimmte Denk- und Verhaltensmuster, die wir oft schon in unserer Kindheit entwickeln, im späteren Leben zu (emotionalen) Herausforderungen und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen führen können. In der Schematherapie liegt der Fokus entsprechend darauf, diese tief verwurzelten Muster, die sogenannten Schemata, zu erkennen, zu verstehen, und zu verändern.
Diese Therapieform vereint unterschiedliche Techniken, die sich auf Ihre Gedanken, Ihr Verhalten und Ihre Gefühle konzentrieren. In unserer gemeinsamen Arbeit in der Schematherapie streben wir danach, nicht nur Symptome zu lindern, sondern auch die Wurzeln Ihrer Schwierigkeiten zu verstehen und nachhaltig anzugehen.
Schematherapie kann besonders hilfreich für Menschen mit langanhaltenden oder tiefgreifenden psychischen Herausforderungen ist sein, wie beispielsweise bei Persönlichkeitsstörungen mit starken Problemen in der Interaktion mit anderen Menschen. Sie ist aber auch wirksam bei einer Reihe anderer Probleme, darunter Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen.
Mein Ziel ist es, Sie dabei zu unterstützen, diese Muster nicht nur zu identifizieren, und kennenzulernen, sondern auch zu verstehen, woher sie stammen, und welchen hilfreichen Sinn und Zweck sie in der Vergangenheit vielleicht einmal hatten.
Gemeinsam arbeiten wir daran, neue Verhaltensweisen und Denkansätze zu entwickeln, die Ihnen mehr Selbstbestimmung und Flexibilität erlauben - mehr Gefühl der Kontrolle und des Verstehens, und eine größere Bandbreite von Möglichkeiten, wie Sie sich verhalten und gedanklich sowie emotional den Herausforderungen des Lebens begegnen können.
Digitale Werkzeuge
Eine zeitgemäße und effektive Unterstützung und Ergänzung traditioneller Therapie
Seit über 8 Jahren integriere ich digitale Werkzeuge in meine Arbeit. Diese modernen Hilfsmittel, darunter auch DiGA (sogenannte "Apps auf Rezept") und video-gestützte Therapiesitzungen, haben sich als wertvolle Ergänzung zu traditionellen Therapiemethoden erwiesen. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse teile ich auch in Seminaren, zum Beispiel für Psychotherapeut:innen in Ausbildung, um über die Vorteile neuer Technologien aufzuklären und den Umgang mit ihnen zu schulen.
In meiner Praxis können (auf Wunsch) speziell entwickelte Apps und Online-Plattformen zum Einsatz kommen, die es Ihnen ermöglichen können, Ihre Gedanken und Gefühle auch zwischen unseren Sitzungen festzuhalten. Diese Form der Selbstbeobachtung ist ein effektives Werkzeug, das mir hilft, Sie besser zu verstehen und Ihre Therapie individuell anzupassen. Solche digitalen Werkzeuge können es Ihnen auch leichter machen, zwischen den Sitzungen eigenständig an bestimmten Themen zu arbeiten oder Übungen, die wir besprochen haben, regelmäßig einzuüben. Ich nutze außerdem auch Methoden wie VR (Virtual Reality), zum Beispiel zur Behandlung von Ängsten, wenn dieses Verfahren im individuellen Fall erfolgversprechend ist und Interesse bei Patient:innen besteht.
Natürlich besprechen wir vor jedem Einsatz von solchen digitalen Hilfsmitteln ausführlich den Sinn und Zweck sowie mögliche Vor- und Nachteile. Am Ende entscheiden Sie selbst, ob und was Sie es ausprobieren möchten, oder ob Sie lieber bei "offline"-Psychotherapie bleiben.